Von Asche zu Hoffnung: Roxis Weg ins Glück
- Siegfried Niebius
- 25. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Mut, Nähe und neue Geborgenheit auf vier Pfoten

Manchmal sind es die stillen Begegnungen, die Herzen weit öffnen. Auf dem MartinsHof, wo Menschen und Tiere gemeinsam durchs Leben gehen, sind die Tage meist geprägt von ruhigen Abläufen, freundlichen Gesichtern und dem sanften Trappeln kleiner Pfoten. Doch an diesem Tag lag etwas Besonderes in der Luft – ein kleines Wunder, das für alle sichtbar wurde.
Jens, ein Mitarbeiter des Hofes, brachte heute einen neuen vierbeinigen Gefährten mit: Roxi. Die zierliche Spitzhündin mit dem schneeweißen Fell und den großen, fragenden Augen hatte mehr erlebt, als man ihr ansah. Vor nicht allzu langer Zeit hatte ein verheerender Brand ihr Zuhause in einer einzigen Nacht zerstört. Über vierzig Hunde verloren damals alles, was ihnen vertraut war. Roxi überlebte, doch die Erinnerungen an die Flammen und die Angst begleiteten sie fortan.
Im Tierheim wurde sie still und vorsichtig, mied hastige Bewegungen und zu laute Geräusche. Als Jens sie bei sich aufnahm, schenkte er ihr vor allem eines: Zeit. Schritt für Schritt fasste Roxi neues Vertrauen, zeigte sich schüchtern, aber auch neugierig – besonders wenn Futter im Spiel war. Der MartinsHof sollte ihr einen Neuanfang bieten, mit Jens an ihrer Seite.
Zu aller Überraschung fand sie schnell Anschluss an die anderen Hofhunde, vor allem an die kleinen Yorkshire-Terrier, die sie freundlich und geduldig empfingen. Es gab keinen Druck, nur sanfte Ermutigung. Jeder durfte sein Tempo bestimmen – besonders Roxi.
Doch dann kam Erika

Erika W., die älteste Bewohnerin des Hofes, erschien für Roxi wie ein Sonnenstrahl an einem trüben Tag. Ohne Vorwarnung sprang die sonst so scheue Hündin auf Erikas Schoß, als hätte sie instinktiv gespürt, dass sie angekommen war. Kein Bellen, kein Zittern, stattdessen ein tiefes, zufriedenes Seufzen – ein Zeichen absoluten Vertrauens.
Erika strahlte vor Glück, ihre Hände lagen ruhig auf Roxis Rücken und streichelten sie mit der Gelassenheit eines langen Lebens. Zwischen den beiden entstand eine stille Verbindung, die Raum und Zeit vergaß. Sogar der Wind schien innezuhalten.
„Sie weiß, dass ich sie verstehe“, flüsterte Erika später. Vielleicht war es genau das – zwei Seelen mit Narben, die sich wiedererkannten und ihren Frieden fanden.
Nun sieht man Roxi dicht an Erikas Seite, wachsam, aber entspannt. Und Erika, voller Stolz, erzählt jedem, der es hören möchte: „Die Kleine – sie hat mich gerne.“
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